
Vor dem ersten Start beeilen sich Räto (CH), Zavo (IT) und Eric (US) als die Basis zunächst weiter sinkt. Das mittlere Gebäude im Hintergrund ist das Teehaus
Schon früh am Morgen setzt die Wolkenbildung ein. Beim Frühstück werweissen wir, ob sich der Weg zum Start überhaupt lohnt. Sieben entscheiden sich für die Bergfahrt mit dem Jeep. Die anderen entscheiden sich für Alternativen wie wandern, waschen, Wehwehchen auskurieren und verpassen einen ausgezeichneten Flugtag.
Zwar ist der Tag nicht streckenflugtauglich, denn in NNW baut sich ein Gewitter auf. Doch wir geniessen das Spiel unter, neben und in den Wolken. Nach fast zwei Stunden lande ich top, und wir trinken Tschai auf der Veranda. Beim zweiten Start hat das „Publikum“ gewechselt: am Morgen fragte uns ein Touristenpärchen aus Utah übers Gleitschirmfliegen aus, nun gucken etwa zwanzig Einheimische zwischen acht und achtzig den Piloten aufmerksam zu und spenden Beifall bei gelungenen Starts.
Ich erkunde das umliegende Gelände und fliege dann Richtung Landeplatz „sunset spot“. Unterwegs kreise ich in der Nähe des im Wald gelegenen Klosters über einem Schwarm von Raubvögeln. Beim Landeanflug bin ich fasziniert vom satten Grün der Felder und verstaue die Kamera gerade noch rechtzeitig, um mich auf die letzten Meter vor dem abgeerneten Reisfeld zu konzentrieren. Wie gestern schon überschätze ich den Wind. Die Gebetsfahnen flattern schon beim leisesten Hauch, anders als Schweizerflaggen. Auf dem leicht abschüssigen Feld sitzen tibetische Mönche und junge Männer, die den Feierabend geniessen. Eine Horde Jungs spielt Gleitschirmfangen. Mit mir ist’s nicht so leicht, denn ich bin etwas zu hoch und zu schnell. Sie freuen sich, als sie mir beim Zusammenlegen helfen dürfen und haben noch mehr Freude als wir uns die Photos ansehen, die ich von ihnen geschossen habe.
In der Ferne grollt schon länger der Donner, als auch der letzte von uns endlich landet. Wir packen gemütlich zusammen und trollen uns Richtung Cafe Emaho, dem bereits erwähnten Treffpunkt der Gleitschirmflieger. Der Rest des Tages vergeht wie üblich. (Kann man das am zweiten Abend schon so sagen?) Duschen, essen, internetten.