Indienreise, Wo sind Rico und Räto?

Am Startplatz mit der Kamera eingefangen

Am Startplatz mit der Kamera eingefangen

Die Kleine gehört zum Teehaus in Billing

Die Kleine gehört zum Teehaus in Billing

Blick ins Flache nach SO beim Wasserreservoir

Blick ins Flache nach SO beim Wasserreservoir

Sind Rico und Räto im Kloster topgelandet und schlafen dort? Beim Frühstück sind sie nicht anwesend. Als ich am Startplatz einen Funkcheck mache, meldet sich Rico. Die beiden sind auf dem Startplatz in Dharamsala. Wohin sie heute fliegen, haben sie noch nicht entschieden.
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Cirren bedecken einen Teil des Himmels. Ein Teil der Piloten verspricht sich nicht allzuviel vom Wetter und unternimmt statt dessen einen Ausflug nach Tatapani, wo es heisse Quellen gibt. Mir geht es so wie meist in solchen Situationen: Da eine Chance auf einen guten Flug besteht, verzichte ich auf heisse Quellen. Ich habe auch schon die ägyptischen Pyramiden verpasst, weil ich lieber auf Wind zum Surfen gewartet habe…

Die Thermik ist heute nicht schwächer, aber etwas enger und rauher als gestern. Ich versuche mein Glück Richtung Manali, doch die Warmluftblasen sind schwer zu fliegen, und ich fühle mich nicht wohl. Als ich zurück über dem Startplatz bin, ein ungewohntes Bild. Statt ausgelegter oder zusammengeraffter Schirme nur eine leere Wiese. Alle anderen sind schon Richtung Dharamsala unterwegs. Ich mache mich auf die Aufholjagd. 10 km vor dem gestrigen Wendepunkt dreht der erste der vorausfliegenden Gruppe um. Kurz vor dem gestrigen Wendepunkt kehrt der zweite um. Ich schaffe es beinahe, Honza und Barbara einzuholen. Wir haben uns nicht verabschiedet, und die beiden machen sich direkt vom Startplatz aus auf die Reise. Ich beobachte noch, wie Honza an meinem Wendepunkt toplandet und wieder startet. Die anderen Schirme sind nicht mehr in Sicht.

Ich kehre an derselben Stelle wie gestern. Um halb vier bin ich sicher, dass ich den Landeplatz erreichen kann. Das GPS braucht frische Akkus. Bei einer Querung gelingt es mir, die Akkus zu wechseln. Ein Geier fliegt in meiner Nähe. Endlich, denke ich, kann ich ein paar Fotos von dem Tier und meinem Schirm machen. Zu früh gefreut, denn jetzt sind die Kameraakkus leer. Als ich diese auch noch gewechselt habe, ist der Geier verschwunden. Ich überhöhe den Startplatz und fliege ins Flache hinaus. Am Landeplatz keine Piloten, nur Kinder und eine grasende Kuh.

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Bir fiebert dem Pre-Paragliding Worldcup entgegen, der am 28. Oktober beginnen soll. Jeden Tag treffen neue indische Piloten ein, die teilnehmen wollen. Seit Tagen werde ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen, dass meine Anmeldung angeblich nicht eingetroffen sei und ich das Formular doch erneut ausfüllen solle. Indientypisches Durcheinander in administrativen Dingen? Ich beschliesse, abzuwarten und Tee zu trinken, und darauf zu vertrauen, dass eine ausländische Frau notfalls auch kurz vor dem Start die Startgebühren zahlen darf, die immerhin um ein Vielfaches höher sind als die der einheimischen Piloten.